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Über mich

Wer ich bin und was ich möchte...



Mein Name ist Martina Huter. Schon bei meiner Geburt machte ich meinen Eltern Sorgen. Diagnose: Gastroschissis (Bauchspalt). Dadurch bin ich am 19.12.1989 in Innsbruck geboren.

Seit 1991 wohne ich in Pflach, zusammen mit meiner Mama, einem Kater und zwei Katzen, in einem Haus am Waldrand.

 

Mit zehn Jahren erlebte ich meine erste Panikattacke. Ausgerechnet inmitten meiner neuen Mitschüler und Lehrer, die ich gerade mal einen Monat kannte. Ich hatte keine Möglichkeit, wegzukommen, denn es war ein Kennenlernwochenende auf einer Alm. Wie die anderen reagierten? Die Mitschüler lästerten zum Teil, machten mich fertig und lachten mich aus. Die Lehrer waren, glaube ich, mit so einer Situation überfordert. Die Bemerkung „Reiß dich zusammen“, haben mich die vergangenen Jahre immer wieder verfolgt. Diese Nacht auf der Alm war wohl die schlimmste meines bisherigen Lebens. Mich erfasste eine ganz schlimme dunkle Macht, die gar nicht zu mir gehörte. Diese Hilflosigkeit und unbegründete Angst waren für mich nicht nur neu, sondern auch grausam.  Mir wurde es sogar verboten, zu weinen, da schließlich alle anderen in diesem Lager schlafen wollten. Die ganze lange Nacht lag ich wach und wollte nach Hause. Am nächsten Morgen war ich die Erste beim Frühstück, obwohl mir ja wirklich nicht nach Essen war. Das alles war der Beginn meiner Angst- und Paniklaufbahn im Jahr 2000.

Irgendwann kam es soweit, dass ich es nicht mal mehr schaffte, in die Schule zu gehen. Nach einem halben Jahr täglicher Panikattacken und keinen Tag Schule, wurde ich auf Anraten des Schulinspektors von meinen Eltern in die Psychiatrie nach Innsbruck gebracht. Fünf lange und sehr traurige Wochen und dann holten mich meine Eltern Gott sei Dank heraus. Die Diagnose war „Schulangst“. Erst nach eigenen Internetrecherchen Monate später erfuhr ich mehr von meiner eigentlichen Krankheit, den Angst- und Panikattacken. Nach meinem ersten Psychiatrieaufenthalt ging es mit der Schule halbwegs, allerdings holte mich im neuen Schuljahr die Panik und Angst wieder ein und ich kam erneut in die Psychiatrie. Die restlichen Schuljahre schaffte ich zwar mit sehr guten Noten, aber auch mit vielen Attacken, zum Teil die ganze Nacht durch, was für meine Eltern auch nicht leicht war.

Da ich nach dem neunten Schuljahr immer noch nicht wusste. was ich beruflich machen möchte, ging´s in die Handelsschule. Zu Beginn des zweiten Schuljahres teilte mir mein lieber Herr Direktor mit, dass seine Professoren keine Zeit für psychisch Kranke hätten.

Das war 2006. Im Sommer war ich dann für ein paar Monate in der pro mente Tirol, so eine Art geschützte Arbeit. Ich merkte aber bald, dass das nichts für mich ist. Ich war das Kücken und alle jammerten wie schlecht es ihnen geht. Das Basteln machte mir zwar sehr viel Spaß, aber es war einfach nicht das Richtige. Und seitdem bin ich zu Hause, ohne richtigen Kontakt nach außen. Was wollen schließlich Gleichaltrige mit so einer wie mir, schon groß unternehmen. Einerseits bin ich froh, keine Kontakte mehr mit dieser Generation zu haben, schließlich waren für mich die jahrelangen Spötteleien und Erniedrigungen sehr prägend und ich fühlte mich sowieso anders und nicht der Norm entsprechend. Aber was kann ich schon erwarten. Wird doch noch immer das Thema „kranke Psyche“ tabuisiert und die Betroffenen ausgegrenzt. Es wäre ja wirklich wichtig, schon während der Pflichtschulzeit diesbezüglich informativ einzugreifen. Vielen Jugendlichen könnte dadurch vielleicht schon im Vorfeld geholfen werden. Auch Pädagogen sollten für solche Fälle ein bisschen Rüstzeug mitbekommen.

Ich hatte mehrmals eine Chance auf Arbeit, aber die fremde Macht war und ist bis heute leider stärker, genauso ergeht es mir zurzeit mit dem Führerscheinkurs.

Seit 2005 nehme ich (leider bis jetzt ohne großem Erfolg) Medikamente.

In den acht Jahren Krankheit waren wir bei über 40 Ärzten, Psychiatern, Therapeuten, Homöopathen und vieles mehr! Obwohl wir erahnen, wo der Grund meiner psychischen Krankheit liegt, steht dies zurzeit nicht so im Vordergrund, es ist jetzt wohl das Wichtigste, an mir selber zu arbeiten. Dieser Weg ist sehr schwer und steinig, mit Erfolgen und Abstürzen, aber ich erlebe unmittelbar das Verständnis und Hilfe meiner Mama. Obwohl es viele schlimme Momente gab, wo auch Eltern total hilflos und ausgeliefert sind. Mama ist jetzt auch auf eine Selbsthilfegruppe für „Angehörige psychisch Erkrankter“ (HPE) gestoßen, in der sie Erfahrung und Austausch erhält.

 

Nun habt ihr einen kleinen Einblick in meine Krankheit und mein Leben bekommen. Ihr seht, dass ich mit meinen 18 Jahren schon viel schmerzliche Erfahrung in Sachen Psyche habe. Leider.

Ich möchte erreichen, dass auch nicht Betroffene zum Thema „Kranke Seele“ offen sind und wenn Interesse besteht, sich mit selbst Betroffenen im Forum unterhalten können.

 

Wenn wir „Kranke“ zusammenarbeiten, schaffen wir es vielleicht/hoffentlich, aus dem Tabuthema „Psyche“ kein Tabuthema mehr zu machen!

 


Martina








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